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--- [1:10] Die ultimative Traktorlegende! Estra 165 (http://www.rc-baustelle.de/thread.php?threadid=2195)


Geschrieben von Lus am 12.09.2008 um 10:08:

  Die ultimative Traktorlegende! Estra 165

Wer sich in der Schweiz mit Landwirtschaftsmaschinen befasst kommt natürlich nicht um die ultimative Legende herum: Der Estrac 165, ein ganz spezieller Schweizer Grosstraktor.
Ziel der Firma war es, einen Traktor zu bauen, der modern und kräftig, vieradangetrieben, dabei aber nicht allzu gross und speziell an die Bedürfnisse der Schweizer Landwirtschaft angepasst war. Er sollte kräftig genug sein um in der Ebene mit grossen Anbaugeräten arbeiten zu können und am Berg grosse Lasten ohne Probleme zu ziehen. Dabei sollte er dank kompakten Abmessungen und kleinem Wendekreis überall Platz finden und gut manövrierbar sein.
Deshalb war er relativ kurz. Um ihn möglichst kippstabil an Hängen zu machen und Platz für einen grossen Motor zu schaffen, war er dafür recht breit. Anstelle von Gegengewichten kamen besonders massive Verderfelgen zum Einsatz. Ziel war es, den Traktor kurz zu halten, und den Schwerpunkt zu senken. Das wirkte relativ klobig, so wie der ganze Rest der Konstruktion. Der alte Boss hatte aber keine Probleme damit, er war ein Konstrukteur der rauhen Sorte, soll er doch einmal (darauf angesprochen) gesagt haben: "Mir ist egal wie es aussieht, wenn nötig grabe ich Gussformen mit blossen Händen in den Sand. Halten muss es, und abfräsen kann man immer noch!" (So die Legende)

Der absolute Oberhammer an dem Teil war aber der Antrieb! Echt auf Schweizer Bedürfnisse zugeschnitten.
Version 1 war ja noch halb "normal", nämlich ein Benzinmotor. Die Argumente waren: 1. In der Schweiz ist Benzin billiger als Diesel, 2. Weniger Kompression, daher weniger Belastung für die Batterie und Anlasser, sowie allgemein bessere Starteigenschaften nach winterlichen Nächten in den Bergen.

Eine zweite Version sah einen dieselhydraulischen Antrieb vor, ein Ausflug mit der Brienzer Rothorn Bahn gab die Inspiration dazu! Die Vorteile lagen vorallem in bergigem Gebiet auf der Hand: Weniger Abnutzung (Komponenten wie Getriebde/Kupplung) und ein spielend leichtes und butterweiches Anfahren an jedem Hang.

Ich präsentiere euch hier mein Modell, auch etwas klobig, aber die wesentlichen Proportionen und Merkmale sind gut sichtbar, man erkennt ihn auf jeden Fall sofort!

Link zu den Bildern



Geschrieben von Akerman H14B am 12.09.2008 um 10:40:

  RE: Die ultimative Traktorlegende! Estrac 165

Klingt interessant, hast du Bilder vom original?

Gruss
Bernd



Geschrieben von Kobe am 12.09.2008 um 17:52:

 

Die Bilder vom Original würden mich auch brennend Interessieren , hab gottlob noch nie von so einem Traktor gehört , obwohl ich die Geschichte von sämtlichen 150 Traktoren-Herstellern in der Schweiz kenne.

Gruss Kobe



Geschrieben von Lus am 12.09.2008 um 20:02:

 

Was, 150 Schweizer Hersteller gibt oder gab es? ist ja cool! Ich kenne leider nur wenige davon, aber was mich auch brennend interessieren würde: Was können die Kenner so empfehlen an Museen in der Schweiz? So ein richtiges Traktormuseum würde mich sehr interessieren!

Warum "gottlob"? Ich finde das Konzept auf jeden Fall noch spannend...

P.S. Bilder vom Original folgen, damals gab es weder Digitalkamera noch Internet, ich habe nur einen alten Prospekt und ein paar Polaroidfotos... das muss noch gescannt werden. Zunge raus Zunge raus Zunge raus



Geschrieben von Akerman H14B am 12.09.2008 um 21:33:

 

Hallo Lus,
wenn du Manuel ganz lieb fragst, verkauft er dir vielleicht seine Bücher, er hat zum Thema Schweizer Traktorenbau schon mehrere Bücher geschrieben. Hab auch einige davon, sehr interessant. :-)

Gruss
Bernd



Geschrieben von Lus am 13.09.2008 um 10:27:

 

großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen

Ja, falls die Kenner Verdacht geschöpft haben ist es natürlich nicht zu Unrecht... Es gab nie einen Estra 165, und es wird auch nie einen geben.

Das ganze ist aus folgenden Gründen entstanden:

1. Ich bin Anfänger im Funktionsmodellbau und habe Momentan gerade nicht genung Geld und Zeit, um einen perfekten Nachbau eines existierenden Fahrzeuges zu machen. Die Form kommt erstens daher, dass ich möglichst nur Reste verarbeiten wollte, zweitens soll es ein einfaches und solides (daher alles aus 4mm-Blech) Modell für unterwegs geben, das immer im Camper dabei ist,und auch in meinen Surfferien nicht fehlt. Die kompakten Abmessungen haben damit zu tun, dass es zu diesem Zweck genau in eine Euro-Norm-Box von Georg Utz soll. Weil ich es oft im Beachvolley-Feld brauche (ausebnen), soll es auch stabil genug sein, dass es keinen Schaden nimmt, wenn es von einem Smash getroffen wird... daher der etwas grobe Aufbau... Zunge raus Zunge raus Zunge raus

Die Formen sind eckig, weil ich keine Lust habe zu kleben oder zu löten, alles soll geschraubt sein (Wartung, Umbau, Freude an dieser Art Materialien zu verbinden).

2. Weil es ja trotzdem ein Vorbild braucht, habe ich eines erfunden, das macht Spass! Estra kommt übrigens von "Escher Traktoren", mein Name...

3. Ein ganz klein wenig, bitte nicht zu ernst nehmen, ist der Beitrag auch eine Antwort auf das, was auf Matzes Rücktritt gefolgt ist. Die Gründe kenn ich nicht, von dem her keine Einmischung, aber eher so ein Statement: Vergesst nicht, dass es genug ernste Dinge gibt im Leben, und dass wir unser Hobby trotz allem (ich bewundere eure perfekten Modelle übrigens sehr!) nicht all zu ernst nehmen sollten!



Geschrieben von Lus am 10.10.2008 um 23:58:

 

Getriebegehäuse:


Getriebe, Herzstück Marke "Metabo", sperrbares Heckdiff, sperrbares Zentraldiff:



Geschrieben von Lus am 21.02.2009 um 17:44:

 












Geschrieben von schubitrucker am 22.02.2009 um 18:49:

 

Hallo Lus,
welche Kegelräder hast du in der Hinterachse verbaut, und welchen Antriebsmotor verwendest du?



Geschrieben von Lus am 22.02.2009 um 19:45:

 

Die Kegelräder sind von einem geschlachteten Mugen Super Sport '92.

Grob geschätzt Modul 1,5, das Kegelrad hat 13 Zähne, das Tellerrad 32.

Das Diff ist vom Typ Stirnrad, Modul 1.

Als Antriebsmotor verwende ich einen Speed 700 Turbo an 7,2V,

166:1 im Kriechgang und 50:1 im Fahrgang.

Das Getriebe ist von Metabo (Schlagbohrmaschine).

Die komische Antriebsauslegung (7,2V) kommt daher, dass ich früher Rennen gefahren bin und noch etwa 300 SubC-Zellen in 6er Packs habe, sowie einige 7,2V-Fahrtregler. Für diese Anwendung taugen die Zellen nämlich noch lange, Funktionsmodellbau verlangt ja nicht nach grosser Leistung. Die Drehmomente sind zwar hoch, aber weil benötigte Geschwindigkeit so niedrig ist, ist die Leistung und damit der Entladestrom trotzdem sehr gering. (So um 5 - 10 A während der "Arbeit").



Geschrieben von schubitrucker am 22.02.2009 um 21:31:

 

Danke für die Antwort, du bist aber nicht der einzige, der mit 7,2 V Fährt.
In meinem Unimog hab ich auch 7,2 V drinne und bin sehr zufrieden damit.



Geschrieben von Lus am 03.07.2009 um 17:10:

 

Mit Rototiller:




Geschrieben von Choeli am 05.07.2009 um 12:27:

 

Toller Schlepper den du gebaut hast. Der Antriebsstrang gefällt mir, hast du super umgesetzt. Deine Rotortiller scheint auch super zu funktionieren! Ich bin auf ein Video deines Schleppers im Einsatz gespannt, währe Toll wenn du eines einstellen würdest! Mach weiter so.

Gruss Chöli



Geschrieben von Lus am 13.07.2009 um 23:54:

 

Hier sieht man noch besser, wie das Gras verschwindet... Der Eindruck soll aber nicht täuschen, ohne Wartung geht das nicht. Kiesel sind in 1:10 schon rechte Steine und bei jedem dritten Einsatz (im echten Garten... großes Grinsen ) ist irgendwann ein Blech verbogen, eine Klinge krumm, eine Welle abgedreht oder eine Kette gerissen... großes Grinsen




Geschrieben von schubitrucker am 15.07.2009 um 16:39:

 

Tja, os ist das eben mit dem Maßstab, ist haltnicht alles Maßstabsgetreu mit den Gärten, wie immer Jürgen aus dem Partnerforum schreibt:
"Es wächst halt nicht im Kleinen Maßstab"


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