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Geschrieben von Seilbagger am 07.01.2008 um 18:15:

  FAUN L8AK von 1953 in 1:15

Hallo zusammen,


das wird mein neues Modell: FAUN L8AK von 1953, ein 2-achsiger Allradkipper mit nicht endend wollender langer Schnauze. Als Antrieb kommt das Wedico-Dreiganggetriebe mit den Antriebsachsen 1:3 zu Verwendung. Ich möchte das ganze Modell wieder aus Alu bauen, auch das Führerhaus.

Angefangen habe ich schon mal zwischendurch mit den hinteren Federböcken, mit der Handfräse (Feile) aus einem 12x9 H-Profil erstellt. In diese passen genau die handelsüblichen Blattfedern.

Da zu einem solchen Fahrzeug die alten Trilex-Felgen am bessten passen, musste ich die Veroma-Felgen etwas verändern. Diese haben jetzt einen Querschlitz, in den die Wedico-Mitnehmer eingeklebt werden.



Geschrieben von Matze am 07.01.2008 um 18:39:

 

Hy,

schöne Wahl. Dann laß uns nicht dumm sterben und versorg uns immer schön mit Bilder.

Gruß

Matze



Geschrieben von Akerman H14B am 08.01.2008 um 10:17:

 

Hallo Wolfgang,
ein schönes Vorbild hast du dir da ausgesucht,passt wunderbar zu deinem Seilbagger. Gab es davon nicht mal in einer etwas älteren T&D Ausgabe einen Baubericht von diesem Gefährt? Soviel ich mich erinnern kann war da die Frontscheibe asymmetrisch??

Gruss
Bernd



Geschrieben von Seilbagger am 08.01.2008 um 10:50:

 

Hallo Bernd,

der ältere Baubericht in T&D handelt nicht von einem Faun, sondern von einer 3-achsigen Kaelble-Zugmaschine. Diese ist iauch immer in Dortmund zu sehen.

Den einzigen Baubericht über einen Faun kenne ich aus einer älteren Truckmodell, allerdings gehts da um eine Sattelzugmaschine.



Geschrieben von Akerman H14B am 08.01.2008 um 11:20:

 

hallo Wolfgang,
stimmt, jetzt fällt es mir wieder ein. Ich hatte nur noch die Bullige Schnauze in Erinnerung.

Gruss
Bernd



Geschrieben von Seilbagger am 08.01.2008 um 18:27:

 

Hallo zusammen,

die Rahmenwangen bestehen aus 15mm Alu-U-Profil, 49 cm lang. Die beiden hinteren Traverse musste ich wieder mit der Handfräse in Form bringen, weil diese Teile eben so aussehen (aussahen). Hinten zwischen den angeschraubten Federböcken sitzen dann noch die Begrenzer für die Zusatzfederung. Luftfederung oder Stabilisatoren, das gabs damals zumindest für solche Fahrzeuge noch nicht. Die Zusatzfederung bestand einfach aus einem zusätzlichen Federpaket über der Hauptfeder, die nur bei beladenem Fahrzeug wirksam wurde. Längs zwischen den beiden hinteren Traversen ist ein Rohr eingeklebt, hier wird die Anhängerkupplung federnd geführt, hat also 3-4mm Längsspiel.
Auf dem letzten Foto kann man schonmal erkennen, wie platzfressend diese Konstruktionen damals waren. Von Vorderkante Stoßstange bis hinteres Ende Führerhaus sind es 22cm, wobei dieses nicht größer als ein kurzes Nahverkehrsführerhaus ist. Die restlichen 15cm Länge beansprucht die Motorhaube.



Geschrieben von Seilbagger am 09.01.2008 um 18:02:

 

Hallo zusammen,

das Vorbild hat eine überraschend filigrane und freistehende Stoßstange. Im Modell habe ich dies so umgesetzt:


6x10x6mm Messing-U-Profil wird im Bereich der äußeren Kurven alle 5mm eingesägt, danach werden die Seitenteile sachte und mit Gefühl in Form gebogen. Wenn nach dutzendfachem Anhalten und Nachkorrigieren alles passt, wird von oben und unten mit dem 150W-Lötkolben verzinnt. Nach dem Verputzen ergibt sich eine erstaunliche Stabilität. Außen kommen dann noch Bohrungen für die Peilstangen, die überstehenden Falze des U-Profils werden abgesägt und die bleibenden Enden mit dem Hammer leicht umgebördelt. Sägen und Bördeln sollte man tunlichst mit Hilfe eines Schraubstockes machen, da das Messing in dieser Phase schnell bricht.



Geschrieben von Seilbagger am 09.01.2008 um 18:16:

 

Hallo zusammen,

das verwendete Dreigang-Getriebe bereitet für ein solches Haubenfahrzeug ein paar Probleme. Besser wäre ein flach bauendes Schaltgetriebe und ein separat angesetztes Verteilergetriebe. Es geht aber auch so.

Das Getriebeende schließt mit der hinteren Führerhauswand bündig ab. Dort wo der Motor angeflanscht wird, befindet sich später die Windschutzscheibe, der Getriebeblock schaut dann eben etwas unter dem Armaturenbrett hervor. Dafür gibts unter der Haube dann jede Menge Platz.

Ebenfalls sitzen die Wellenausgänge nicht mittig, die vordere Kardanwelle wird um einiges kürzer als die hintere, das müsste aber gehen. Gelagert ist die Antriebseinheit mit Gummipuffern auf dem Rahmen.



Geschrieben von Akerman H14B am 09.01.2008 um 20:48:

 

Hallo Wolfgang,
macht schon mächtig was her, du legst aber wieder ein Tempo vor, als ob es kein morgen mehr gibt!
Da muss ich mich aber mächtig ranhalten, um mit zu kommen! großes Grinsen

Gruss
Bernd



Geschrieben von Seilbagger am 10.01.2008 um 19:19:

 

Hallo zusammen,

vor ein paar Wochen wurde hier die Frage gestellt, wie man bei einem Dreiseitenkipper den hinteren drehbaren Holm am einfachsten herstellen kann. Hier die Lösung:


Frei nach Oetker : "man nehme..."


7,5mm Alu-H-Profil, zwei 5mm Stellringe und einen 5 mm Messingrohrabschnitt. Die Stellringe werden mit dem H-Profil verschraubt und das Messingrohr dabei leicht !! mit eingeklemmt. Man muss nur die Schrauben entsprechend kürzen. Vorteil ist, dass sich die Welle absolut parallel zum Holm ausrichtet, da sich die Stellringe automatisch in die richtige Richtung drehen. Anschließend verkleben und ausbacken. Hält bombenfest.

Zum Einbau in den Hilfsrahmen wird das Messingrohr dann einfach in eine fest eingeschraubte 4mm Messingshülse in der genauen Breite des inneren Hilfsrahmens eingesetzt. Der Holm dreht sich dann nur in der Welle. Durch die verwendete Materialpaarung liegen die Holme bei abgesenkter Kipperbrücke auf den Rahmenträgern auf und das Drehlager ist komplett entlastet. Zudem würden die beiden Stellringe eine biegende Welle gar nicht zulassen, da sie nur einen Bruchteil über den Rahmenwangen liegen. Ich hoffe, man kann das auf den Fotos erkennen. Die beiden oberen Ecken der Hilfsrahmenträger müssen noch etwas abgeschrägt werden, damit der Holm drehen kann.

Der Hilfrahmen selbst besteht aus 7,5mm Alu-U-Profilen und kann vom Hauptrahmen als Ganzes abgenommen werden. Das gibt Spielraum für andere Aufbauten. Zum Kippen kommt eine Bianchi-Spindel zum Einsatz.



Geschrieben von Seilbagger am 11.01.2008 um 20:20:

 

Hallo zusammen,


da die Lkw-Rahmen fast alle einen "Fischbauch" haben, habe ich diesen mit einem untergezogenen und und zurecht gesägten Winkel nachgebildet. Nach dem Beischleifen und Spachteln sieht das dann aus wie ein einziges Rahmenblech.

Der Hilfsrahmen ist jetzt hinten leicht abgeschrägt, der hintere Holm lässt sich jetzt schön nach hinten drehen.

Die Gabeln für die Kipplager bestehen aus eingeklebtem 3mm Messingrohr mit eingelegtem 2mm Stahldraht.

Zuletzt noch zwei Detailaufnahmen der Kipperspindel. Diese wird im Hilfsrahmen kardanisch gelagert, der spätere Antrieb erfolgt von oben.



Geschrieben von Akerman H14B am 11.01.2008 um 20:35:

 

Hallo Wolfgang,
ich bin über deine Bau- geschwindigkeit sprachlos! Und das ergebnis sieht einfach nur Geil aus, hut ab.

Gruss
Bernd



Geschrieben von Seilbagger am 11.01.2008 um 20:47:

 

Hallo Bernd,


danke, aber man muss auch bedenken, dass ich hier viele Fertigteile (die ich mir vor ein paar Jahren mal gekauft habe, wie Achsen, Getriebe und Spindel) verbaut habe. Da ich vom Herbst her noch unendlich viele Überstunden habe, feiere ich die jetzt eben ab und arbeite nur halbtags, da bleibt der ganze Nachmittag fürs schönste Hobby der Welt.

Das Führerhaus wird dann sicher etwas länger dauern als der Rahmen.

Nebenbei bemerkt wäre es natürlich "Perlen vor die Säue geschmissen", würde man ein Fahrzeug mit solchen Komponenten solo betreiben. Geplant ist dazu nämlich noch ein 3-achs Hänger. Reifen und Kugellager dazu liegen schon bereit. Ausserdem muss ich den Bagger natürlich auch noch weitermachen.......



Geschrieben von Akerman H14B am 11.01.2008 um 20:50:

 

Zitat:
Original von Seilbagger


Das Führerhaus wird dann sicher etwas länger dauern als der Rahmen.



Hallo Wolfgang,
du meinst wohl hoffentlich das Fahrerhaus, denn das Führerhaus steht wo anderst! großes Grinsen

Gruss
Bernd



Geschrieben von Seilbagger am 11.01.2008 um 20:56:

 

Hallo Bernd,


hast Recht, die Wolfsschanze und der Obersalzberg wurden ja schon vor langem gesprengt.

Das kommt aber daher, dass ich modellmäßig in einer ganz anderen Zeit zuhause bin. In den älteren Berichten (auch 50er Jahre) ist immer die Rede vom Führerhaus.



Geschrieben von Seilbagger am 18.01.2008 um 15:37:

 

Hallo zusammen,


solche Kotflügel kann man für teures Geld von verschiedenen Herstellern beziehen. Es geht aber auch für "lau", man muss nur etwas Geduld haben.

0,5mm Alublech auf Maß geschnitten (5mm breiter lassen) und über eine Keramiktasse (die benutzte hat 86mm Durchmesser) gebogen. Danach wird die Außenkante mit einem kleineren Hammer nach und nach umgebördelt. Kurz über die Schleifmaschine gezogen, fertig. Der erste Kotflügel dauerte etwas länger, da ich dauernd mit dem Zerspringen der Tasse gerechnet habe. Der zweite war dann in 3 Minuten fertig. Das geht also wesentlich schneller als Messingblech einschneiden, umlöten, schleifen, etc.



Geschrieben von Seilbagger am 18.01.2008 um 15:52:

 

Hallo zusammen,

die alten Lkw sahen auch hinten wesentlich anders aus als heute gewohnt. Mehrkammerleuchten, Unterfahrschutz, Kotflügel, alles das gabs nicht.

Aus 8mm Messingrohrabschnitte bestehen die Leuchtenkörper (Dreikammer, oben Licht, unten Bremse und in der Mitte Bilnker, alles in einem runden Gehäuse) und aus 3 bzw. 1,5 mm Messingrohr die Lampenhalter.

Zwecks Schmutzverhinderung gibts nur rudimentäre Spritzbleche.

Die Anhängerkupplung besteht aus einem 4mm Gabelgelenk aus Stahl, der Fangkorb ist aus Messingblech gelötet und drehbar. Der Zugbolzen besteht aus einer 3mm Silberstahlwelle, ist in einem seitlich geschlitzten Messingrohr gelagert und wird mittels Druckfeder auf Schließen gehalten. Mit dem Hebel rechts an der Kupplung wird der Bolzen auf Öffnen gedrückt.



Geschrieben von Seilbagger am 18.01.2008 um 18:53:

 

Hallo zusammen,

diese Fahrzeuge hatten vorn aufgesetzte Kupplungsösen und ca. 1m lange Peilstangen.

So sieht das bis jetzt aus.



Geschrieben von Seilbagger am 19.01.2008 um 18:10:

 

Hallo zusammen,


die Kühlermaske besteht aus einem einzigen Stück 0,5mm Alublech. Dieses wurde entsprechend gebogen und anschließend mit der Ministichsäge ausgesägt. Die sichtbaren Schrauben werden später "weggespachtelt".



Geschrieben von Bastian B. am 20.01.2008 um 11:04:

 

Sehr schönes Modell!!!

Ich bin auch im Moment dabei einen Oldtimer zu bauen:

MB LA 1113 B

Jetzt weiß ich, wie ich bei dem die Stoßstange machen kann. Echt gute Idee. fröhlich

Mach weiter so!!!


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH