> Es gäbe da jede Menge Entwicklungspotential, aber der Wille fehlt, leider.
Nicht ganz. Ich plane für meine selbstgebaute Funke ne Geschwindigkeitsbegrenzung und ich kenne einige Modell-Trucker, die mit vorbildlicher Geschwindigkeit fahren (durch richtige Getriebeauslegung) und lenken (durch Servogeschwindigkeitsbegrenzung).
Durch die Maßstabsgesetze wird man aber vermutlich leider nie erreichen, dass alles passt, die Eigenfrequenzen der Modelle sind einfach zu hoch.
http://mechanik.tu-berlin.de/popov/mecha...lesung%2021.pdf
Die Steifigkeit einer (Blatt-)feder ist k=3EI/l^3
l^3 und I hat die Dimension l^4 - Für unsere Maßstabsrechnung bedeutet dass, dass die Steifigkeit mit dem Faktor M (Maßstab) geht, wenn wir
vorbildähnliche Abmessungen und Material benutzen.
(Das gilt auch für Schraubenfedern.)
Die Masse (m) geht aber mit M^3.
Die Eigenfrequenz ist omega=sqrt(k/m)
Setzen wir M=1/10, ergibt sich somit
omega_Modell=sqrt(0.1/0.1^3)
omega_Vorbild=sqrt(1/1)
oder einfach
omega_Modell/omega_Vorbild=(1/M^2)=100
Also hat unser Modell eine 100mal höhere Eigenfrequenz.
Selbst wenn die Masse höher ist als maßstäblich, da kommen wir nicht hin. Man kann Kunststofffedern verwenden, aber das ist natürlich auch problematisch:
Spannung in der Feder ist: sigma=F * l / (b*h^2)
F geht mit M^3, l/(b * h^2) geht mit M^-2
Also geht sigma mit M.
Das bedeutet, dass unsere Modellfeder aus Material sein kann (sein muss), dass nur M-mal soviel aushält wie das des Vorbilds.
Aber so ein Material gibt es nicht: M^2-mal so steif wie Federstahl (für die Eigenfrequenz), hält aber Spannungen aus, die M-mal der von Stahl sind (für die Zuladung).
Und über die Modellreifen aus Massivgummi brauchen wir gar nicht zu reden, die sind viel zu steif auf's Vorbild bezogen.
Möglichkeiten des Modellbauers:
Hohlreifen wählen
Modelle schwer machen
schwächere Federn nehmen und auf Zuladung verzichten
alles in Zeitlupe anschauen
oder ne Kombination der Maßnahmen.
So, jetzt hoffe ich, dass ich mich nicht verrechnet habe!