Mein MAN Holzlaster

Nachdem er ja schon hier und da rumgeistert ,habe ich oder besser gesagt mein Neffe gestern ausgiebig eine Testfahrt gemacht .

Hier mal ein paar bewegte Bilder http://www.youtube.com/watch?v=d9Zh7I832os

Ich werde noch bei Gelegenheit genauer über den Bau berichten .

Aller Laster Anfang ...
Vor langer langer Zeit genauer gesagt Anno 2000 oder so begab es sich , das vor meinem Haus ein paar Trafos vorbei fuhren nix großes 500 t oder so mit 3 Schwerlastzugmaschinen von Mercedes , Baumann ( die Firma wo hin und wieder mal aufm Fernseher schweres Zeug transportiert war so nett mir eine CD zu schicken wo Daten und Maße ihrer Fahrzeuge drauf sind .
Den Rest ,soll heißen die passende Zeichnung gab es von MANted ,also stand schon mal fest ,das es ein E2000 werden sollte in der Schwerlastausführung ...
Nur was mach ich hier mit einer Schwerlastzugmaschine man kann ja nur Anhänger damit umherziehen ,also langweilig .
Zeit verging ,und es wurden immer mehr ,Kurzholz-Transporter vor der Haustür gesichtet ,der eine oder andere hat dann auch mal seine Ladung mit samt Anhänger bei uns auf die Straße geschmissen ...
Ei mit so einem Ding kann man richtig schön spielen
Also Plan geändert ein Kurzholztansporter wird gebaut , der Klempner meines Vertrauens hat mir dann eine Platte Messingblech mit 1000 x 2000 x 2 mm Abmaß besorgt ,wenn man sowas heute kauft wird man bettelarm , damals gerademal 330 DM.

Wird fortgesetzt ...

Na, das ist doch schon super!
Nächste Woche: Rückfährtsgang und ne neue Senderantenne?

Spaß beiseite, weiter so
Jens

Nee mein Neffe hat das schon gut im Griff ,das mit dem Zaun waren nur die ersten Meter
Mit dem Schalten hats dann auch geklappt .

Wie schon geschrieben bei MANted gibts jede Menge Zeichnungen von Fahrgestellen sämtlicher MAN-Baureihen .
Meine Wahl viel auf ein 6x6 Fahrgestell mit Blattfederung rundum naja das üblich eben .
Die Zeichnungen wurden auf Maßstab gebracht was gar nicht so einfach war .
Ausgedruckt und die A4 Blätter zusammengeklebt .... eieieieieiei wird das ein Riesending .
Gut ,Blech war da nur wie aus dem 2 dimensionalen etwas einen Rahmen bauen ,eine Möglichkeit abzukanten habe ich nicht und außerdem kann man da ja auch nur was gerades machen , so ein Rahmen ist aber vorne breiter als hinten und das Profil wird im Bereich des Motors auch flacher ,also hab ich den Entschluß gefasst der Rahmen wird aus einzelnen Blechteile zusammengebraten .
Da ich aber kein WIG-Schweißgerät besitze hab ich dann die Einzelteile autogen gelötschweißt .
Gelötschweißt deswegen ,weil ich die Messingbleche mit Messinghartlot bewurschtelt hab .
Verzug gab es absolut keinen , ehrlich im Ernst die Rahmenteile sahen danach aus wie die Korkenzieher ,richten ging aber erstaunlich gut sodass ich dann die Quertraversen einbauen konnte , und Schwuppdiwupp war mein Rahmen fertig .
Und weil ich schon mal dabei war hab ich dann gleich noch den Rahmen für den Anhänger auf die gleiche Art und Weise .
Leider existieren aus dieser Bauphase keine Bilder.
Im Nachhinein betrachtet wurde ich beim nächsten mal die Rahmenteile Lasern lassen und dann mit WIG schweißen , ist dann einfach sauberer .
Zwischenzeitlich ,hatte ich dann in Sinsheim beim Schinks Rüdiger ein Fahrerhaus gekauft ,und im darauf folgenden Jahr 3 Achsen bei Veroma .

Fortsetzung folgt ...

Wenn man schon Achsen hat müssen die ja dann irgendwie an dem Rahmen befestigt werden , da ich von Muttern GFK-Technisch vorbelastet bin habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen die Federn aus glasfaserverstärkten Kunststoff zu machen ,für die Pendelei war das recht einfach , weil ich dazu nur eine Platte machen musste und dann diese in Streifen und auf Länge gesägt habe .
Vorne gestaltete sich die Sache komplizierter , weil ja bekanntlich an der vorderen Feder 2 Augen sind dazu würde zuerst eine kleine Form gebaut weil die Vordere Feder 2 Kröpfungen hat .
Dann konnte auf diese "Form" die erste Lage Laminat aufgebracht werden und an die Stellen wo später die Federaugen sitzen Messingrohre eingelegt werden und das Laminat darüber gelegt werden dann wurde noch eine Extraschicht aufgebracht .
Nachdem die ganze Sache ausgehärtet war wurde das ganze Laminat in Streifen geschnitten und somit waren dann auch die vorderen Federn fertig .

Wer sich jetzt fragt warum GFK ?
Ganz einfach mir ist so aufgefallen das viele LKWs auf den Parkours immer "rumhoppeln" was mein MAN dank der Plastefedern nicht macht und das Fahrwerk ist auch unheimlich flexibel ohne über die Maßen weich zu sein .
Brechen tun diese Art von Federn auch nicht und plastische Verformung gibt es auch nicht ,immerhin stand ich schon auf dem Laster mit der Kleinigkeit von damals noch knapp 120 kg

Raffiniert

Im Crawlernbereich sind Blattfedern aus Kunststoff auch relativ beliebt - quasi die einzige Möglichkeit, mit vorbildähnlichen Blattfedern Verschränkung hinzubekommen (zugegebenermaßen manchmal mehr Verschränkung als die Vorbilder...)

Zeig doch mal ein paar Detailphotos zu Deinen Texten

Zitat:

Original von JensR Zeig doch mal ein paar Detailphotos zu Deinen Texten

Ja bitte, klingt alles sehr interessant.

Fotos muß ich erst noch machen ,bleibt für mich noch zu entscheiden ob ich erst den Pfusch der Anfänge beseitige

Hallo Sandro, wir sind alle schon auf die Detailfotos gespannt.

Nix da, wir wollen alles sehen!!!

Hmm wenn ihr unbedingt wollt

Geht doch
Danke

Würde ich so bauen können würde ich mich nicht schämen sondern freuen!!!

Zitat:

Original von Kawoom Würde ich so bauen können würde ich mich nicht schämen sondern freuen!!!

Dann wart mal ab was noch kommt

Nachdem ich euch ja schon mit meinem Getriebefred genervt habe ,hier mal die restliche Geschichte :
Am Anfang war da die Idee ein Getriebe zum Schalten muß her ,kaufen ??? nein selbst bauen klar !!!
Versuch Nummer 1 mit einem Zahnriemen-Vorgelege brauchte zu viel Platz in alle Richtungen ,außerdem ist mein Plettenberger ein Flugmotor und wäre so auf Dauer falschrum gelaufen .
Außerdem produzierte der Zahnriemen ein zutiefst unangenehmes Geräusch.
Die ersten beiden Getriebe waren mit 3 verschiebbaren Zahnrädern ausgestattet ,Problem trotz Servonautunterstützung war ein Schalten unter Last so gut wie nie möglich ,weil die Zahnräder nicht ineinander kämmen wollten .
Zudem war der Treibsatz mit Motor schon 20 cm lang .
Aber dieses Kapitel hat sich ja nun mit dem Neubau erledigt .

Erst mal genug mit der Vergangenheit , aktuelle Neubauten:
1. Servoanlenkung the easy way
Weil Allrad mit der Hand einlegen auf Dauer keinen Spaß macht hab ich mir ne Servohalterung gefräst , bei der ersten Runde natürlich auch um einen mm vermacht , weil wenn man nen 2 mm Fräser hat und 22 mm Innenmaß haben will braucht man ja nur 20 mm zustellen zumindestens wenn man vom Mittelpunkt des Fräsers ausgeht ,egal .
Das Servo passt ins Loch und ist im Rahmen verbaut nur wie mit der Schubstange des Zwischengetriebes verbinden ,starr ist Mist deswegen werd ich auch noch mal die Anlenkung vom Schaltservo umändern , Flexibel sollte es sein , der Geistesblitz kam mir nach relativ kurzer Zeit einfach ne Feder genommen im Servohorn eingehängt und auf der Schubstange mit Loctite 3090 festgeklebt .
und fertig .
Dann hab ich auch ne stabile Fahrerhaushalterung gebastelt , falls sich jemand fragt nein ich kann Blech gerade schneiden nur leider sind des Schinks Fahrerhäuser recht ungleichmäßig im inneren und da das Polyesterharz immer so ekelhaft stinkt beim schleifen habe ich eben die Grundplatte an das Fahrerhaus angepasst .
Noch ein Malus ist mir aufgefallen , das Fahrerhaus ist irgendwie zu klein ,entweder hab ich mich vermacht als ich die Zeichnung vergrößert habe oder das Fahrerhaus ist wirklich zu kurz ,es fehlen 1,5 cm in der Länge .
Bilder gibts auch noch ein paar von unten

Wenn Du die Reifen mal mit ArmorAll Reifenpflege abbürsten würdest, sähe der nochmal so gut aus

Das Fahrerhaus sieht echt etwas kurz aus - was machste da?

Hmmmm ... den Aufbau etwas länger
Es kommen ja noch ein paar Teile dran ,wie Einstieg ,Fender und Ziehrrat .

Jo, aber passt denn der Ausschnitt für den Kotflügel zur Position des Reifens?